Die genaueste Karte der Welt: It’s all about Flächentreue
Als genaueste Karte der Welt wird derzeit über die AuthaGraph World Map berichtet. Angelehnt an Fullers Dymaxion Map, welche anders als die gängige Mercator-Projektion die Landmassen der Erde verhältnisgleich darstellt und diese an keiner Stelle zerteilt, wird der dreidimensionale Erdball ohne visuelle Verzerrungen auf eine zweidimensionale Karte projiziert.
Der japanische Designer Hajime Narukawa umgeht das Problem einer Mercator-Projektion, die polnahe Landmassen wie Grönland und die Antarktis überdimensioniert sowie Afrika optisch schrumpfen lässt – obgleich Afrika die vierzehnfache Fläche Grönlands beträgt. Dazu wird der Globus in 96 Dreiecke geteilt, welche sich auf einen aufgeblähten Tetraeder übertragen lassen. Der nächste Schritt beinhaltet eine Abflachung des Tetraeders, sodass dieser zu einem flachen Rechteck aufgefaltet werden kann und so eine Karte entsteht.
Entgegen geläufiger Projektionen bilden Längen- und Breitengrade in der AuthaGraph World Map kein orthogonales Gitternetz. Dahingegen bringt sie die „Vorteile“ mit sich, dass zum Einen kein zentraler Kontinent existiert, nebenbei aber auch direkt bemerkenswerte Erkenntnisse gewonnen werden können, die andere Projektionen nicht ermöglichen (z.B. wird die Antarktis von drei Ozeanen umschlossen: dem Atlantischen Ozean, dem Pazifischer Ozean und dem Indischen Ozean).
Die Karte ist ähnlich der Flächenfüllung nach M.C. Escher mosaikartig aufgebaut, sodass sie endlos in ihrem Rahmen verschoben werden kann. Die Flächenverhältnisse bleiben erhalten, da die Kontinente nicht gedehnt, sondern nach außen gerichtet werden. Die Kombination aus diesem sogenannten Iso-Area-Mapping sowie dem Prozess des Multilayer-Mapping, welcher mehrere Projektionsmethoden über intermediäre Objekte anwendet, minimiert Fehler in der Projektion von der Sphäre zum Tetraeder.
Der AuthaGraph Globe ist ein schönes Spielzeug, das sich zum Globus oder zur Pyramide falten oder flach als Karte benutzen lässt. Verbessern ließe er sich durch eine Einführung zusätzlicher Dreiecke, die die Flächentreue noch präziser machen.