Die NASA-Vegetationskarte der USA

Die Auflösung und klare Gestaltung der 2011 erschienenen NASA-Vegetationskarte der USA ist bemerkenswert. Fast sechs Jahre arbeiteten das Woods Hole Research Center (WHRC) u.a. mit dem U.S. Forest Service und dem U.S. Geological Survey an der Aufbereitung von Datenbanken, Radar- und Satellitenbildern, um die Grundlage für die Karte zu erstellen. Mit einer Auflösung von 30 m zeigt die Karte die Dichte und Höhe von schätzungsweise 5 Millionen identifizierter Bäume in den USA und ist damit in ihrer Detailliertheit anderen Karten ähnlichen Inhalts weit überlegen.

Abb. 1: USA © NASA

Abb. 1: USA © NASA

Die Karte zeigt die Menge an Biomasse, also organischem Kohlenstoff, der in den Stämmen, Ästen und Blättern der Bäume gespeichert ist. Je dunkler dabei der Grünton ausfällt, desto dichter und höher sind die Bäume klassifiziert. Rund ein Drittel der USA ist mit Bäumen bedeckt; vor allem an der West- und Ostküste ist der Baumbestand sehr groß. Der gemäßigte Regenwald des Olympic National Parks im Nordwesten hat die höchste Baumdichte und ist UNESCO Weltkulturerbe. Weiter südlich schließen sich in Oregon die bis 110 m hohen Mammutbäume der Redwoods an, die bis nach Kalifornien reichen. An der Ostküste heben sich vor allem die Wälder um die Appalachen besonders hervor, die sich in den USA von dem Bundesstaat Maine über 2400 km entlang in den Süden ziehen. Als kleinere Zentren sind der Cuyahoga National Park in Ohio, die Grand Tetons in Wyoming und die Everglades in Florida auszumachen.

Abb. 2: Olympic National Park, Washington © NASA

Abb. 2: Olympic National Park, Washington © NASA

Die Gestaltung der Karte wurde von dem Art Director des NASA Earth Observatory Robert Simmons übernommen. Die Karte besticht in ihrer klaren und intuitiven Gestaltung und das Kartenthema wird, auch durch den Verzicht auf weitere topographische Informationen, auf den ersten Blick sofort deutlich. Der Leser assoziiert die Farbe Grün intuitiv mit Vegetation und interpretiert den Sättigungsgrad folgerichtig mit der Menge, hier Dichte und Höhe der Bäume.

Abb. 3: Detailansicht © NASA

Abb. 3: Detailansicht © NASA

Robert Simmon hat die zentrale Gestaltungsaufgabe in der Kartographie verstanden: „It’s a classical design sense of creating a hierarchy of information“. (KO)