Mapping Manhattan: A Love (and Sometimes Hate) Story in Maps by 75 New Yorkers

Abb. 1: Diese schematische Karte zeigt Manhattan mit dem Broadway als Nord-Süd-Achse, der Houston Street als West-Ost-Achse und dem Central Park. Sie ist als Aufforderung zu sehen, eigene Inhalte einzutragen. © <a href="http://mapyourmemories.tumblr.com/request" target="_blank">mapyourmemories 2014</a>

Abb. 1: Diese schematische Karte zeigt Manhattan mit dem Broadway als Nord-Süd-Achse, der Houston Street als West-Ost-Achse und dem Central Park. Sie ist als Aufforderung zu sehen, eigene Inhalte einzutragen. © mapyourmemories 2014

Die emotionalen Aspekte der Mensch-Raum-Beziehung werden in der Kartographie ungefähr seit den 1990er-Jahren behandelt, wie Griffin und McQuoid in den KN 6/2012 in ihrem Artikel „Zur Schnittstelle zwischen Karte und Emotionen“ erläutern. Über praktische Erfahrungen mit der „Erfassung affektiver Raumwahrnehmung durch Crowdsourcing“ können Sie im Artikel von Klettner et al. in den KN 2/3/2013 lesen.

Als Ergänzung zu den beiden wissenschaftlichen Artikel stellen wir Ihnen heute ein kürzlich erschienenes Buch vor, in dem 75 New Yorker ihr ganz persönliches Manhattan durch selbstgezeichnete Karten zeigen. Becky Cooper, eigentlich eine Literaturwissenschaftlerin und Filmemacherin, kam während eines Praktikums zufällig auf die Idee das Projekt „Mapping Manhattan“ zu starten. Ihre persönlichen Skizzen der Insel, die sie während eines Sommers anfertigte, motivierten sie, Bewohner anzuregen eigene Karten zu zeichnen. Sie erstellte dafür eine Grundkarte, in der die Umrisse der Insel dargestellt sind (Abb. 1) und forderte Menschen auf diese zu ergänzen. Als Ergebnis entstanden 75 Geschichten, die über die Interaktion der Menschen mit dem Raum erzählen (Abb. 2 bis 4).

Abb. 2: Interessant ist, was die Teilnehmer preisgaben, manche erzählten lediglich wo sie sich in der Stadt bewegen, andere wiederum definierten ganz bewusst Orte und beschrieben sie. © Cooper, R. (2013) Mapping Manhattan, S. 18, 110.

Abb. 2: Interessant ist, was die Teilnehmer preisgaben, manche erzählten lediglich wo sie sich in der Stadt bewegen, andere wiederum definierten ganz bewusst Orte und beschrieben sie. © Cooper, R. (2013) Mapping Manhattan, S. 18, 110.

Cooper geht davon aus, dass Erinnerungen und Karten zusammen gehören. Der Raum in dem wir uns bewegen, Erfahrungen und die Interaktion mit anderen Menschen lösen Gefühle aus, die wir zumeist ganz klar mit bestimmten Orten in Verbindung bringen. Sehen wir eine Karte eines bekannten Ortes, rufen wir ganz automatisch unsere Erinnerungen dazu auf. Je schematischer die Karte ist, desto mehr Raum bleibt für eigene Inhalte. Diese subjektiven Karten, die kognitiven Repräsentationen des Raumes entspringen, stellen laut Cooper ein viel ehrlicheres Bild des Raumes dar, als es jede andere Karte könnte. Ihr Anliegen ist es nicht eine “vollständige„ Karte zu zeigen, sondern lauter kleine Portraits. (BW)

Abb. 3: Manche Teilnehmer verwenden Liniensignaturen, viele Punktsignaturen und ein paar zeigen ihre Fähigkeiten beim Entwerfen von Piktogrammen. © Cooper, R. (2013) Mapping Manhattan, S. 30, 84, 38.

Abb. 3: Manche Teilnehmer verwenden Liniensignaturen, viele Punktsignaturen und ein paar zeigen ihre Fähigkeiten beim Entwerfen von Piktogrammen. © Cooper, R. (2013) Mapping Manhattan, S. 30, 84, 38.

Abb. 4: Farbe wird zumeist als Akzent eingesetzt um Einträge hervorzuheben. © Cooper, R. (2013) Mapping Manhattan, S. 85, 93.

Abb. 4: Farbe wird zumeist als Akzent eingesetzt um Einträge hervorzuheben. © Cooper, R. (2013) Mapping Manhattan, S. 85, 93.

 

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